Für das Vernetzungsprojekt werden Ziel- und Leitarten bestimmt. Eine Leitart ist zum Beispiel das Mauswiesel. Es ist im Gebiet Risch und Rotkreuz aktiv und wird mit dem Vernetzungsprojekt weiter gefördert. Eine Zielart im Vernetzungsprojekt ist der Iltis. Der Iltis ist im Vernetzungsgebiet sehr selten und wird selten gesichtet. Dies soll mit dem Projekt verändert werden. So sollen die Massnahmen dazu dienen, dass sich der Iltis in unserem Gemeindegebiet wieder vermehrt niederlässt. Weitere Ziel- und Leitarten sind der Feldhase, der Grünspecht aber auch Insekten wie das Grosse Ochsenauge.
Der Feldhase ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, vor allem am Anfang der Fortpflanzungszeit im Spätwinter und im Frühjahr aber auch tagaktiv. Die Tiere sind außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger und ruhen am Tag in Sasse genannten, flachen, meist gut gedeckten Mulden. Bei Gefahr „drücken“ sie sich bewegungslos an den Boden und ergreifen erst im letzten Moment die Flucht. Feldhasen erreichen dabei über kurze Distanz Geschwindigkeiten bis zu 70 km pro Stunde und springen bis zu 2 m hoch. Die Tiere können auch gut schwimmen. Feldhasen ernähren sich ausschließlich pflanzlich. Sie fressen grüne Pflanzenteile, aber auch Knollen, Wurzeln und Getreide sowie vor allem im Winter die Rinde junger Bäume.
Trotz der Bezeichnung Waldiltis ist der Iltis kein ausgeprägter Waldbewohner, sein Lebensraum sind eher die offenen Waldränder, aber auch Felder und Wiesen. Oft ist er in der Nähe von Gewässern und Feuchtgebieten zu finden. Manchmal siedelt er bis in die Nähe von Dörfern und auf Höfen, wo auch Ställe und Scheunen zu seinem Jagdrevier gehören.
Iltisse sind nachtaktiv und beginnen die Nahrungssuche bei der Dämmerung. Tagsüber ziehen sie sich in selbstgegrabene Baue, Felsspalten, hohle Baumstämme, verlassene Baue anderer Tiere (zum Beispiel denen von Kaninchen), aber auch in Gebäude und Mauernischen zurück. Sie leben außerhalb der Paarungszeit einzelgängerisch und markieren ihr Revier mit dem Sekret ihrer Analdrüse. Dieses übelriechende Sekret wird auch zur Verteidigung eingesetzt. Die Tiere halten sich vorwiegend am Boden auf. Sie klettern fast nicht, können aber gut schwimmen und tauchen und begeben sich auch in Gewässern auf Nahrungssuche.
Iltisse sind vorwiegend Fleischfresser, die sich bevorzugt von Amphibien wie Fröschen und Kröten ernähren. Sie sind geschickte und aggressive Jäger, die ein Beutetier überwältigen können, das doppelt so groß ist wie sie. Neben Amphibien stehen auch Vögel, Eier, Fische und Nagetiere auf ihrem Speiseplan.
Mauswiesel können sowohl bei Tag als auch bei Nacht unterwegs sein, in den meisten Fällen sind sie allerdings tag- oder dämmerungsaktiv. Als Deckung und Unterschlupf nutzen sie dichte Vegetation, Felsspalten, hohle Baumstämme, Stein- und Asthaufen oder Baue anderer Tiere. Die Nester, meist ehemals von Mäusen genutzt, werden mit trockener Vegetation, Haaren oder Federn ausgekleidet.
Mauswiesel leben außerhalb der Paarungszeit vermutlich einzelgängerisch. Sie sind bei guten Nahrungsverhältnissen standorttreu, wobei von Männchen bis zu 50 Hektar große Reviere genutzt werden, von Weibchen kleinere Gebiete.
Die Nahrung der Mauswiesel besteht vorrangig aus Kleinsäugern, insbesondere Nagetieren. Durch ihren Körperbau sind sie hervorragend an die unterirdische Jagd in Mäusegängen angepasst. Aufgrund ihres sehr engen Nahrungsspektrums sind Mauswiesel an Lebensräume mit einer Mindest-Mäusedichte gebunden, wobei sie kurzzeitig und jahreszeitenabhängig auch auf andere Nahrung wie Vögel und deren Eier, Junghasen oder Eidechsen ausweichen können. Aufgrund ihres hohen Grundumsatzes sind diese kleinen Raubtiere jedoch auf eine kontinuierliche Deckung ihres Energiebedarfs angewiesen.
Vor allem das Männchen sitzt gern – oft weithin sichtbar – auf Warten, von denen aus das Revier gut überblickt werden kann. Dies können Sträucher, junge Bäume, Zaunpfähle, Heuballen, oder andere exponierte Orte sein. Die favorisierte Warte eines Revierinhabers kann je nach Tageszeit und Sonnenstand wechseln. Der charakteristische Anflug auf Warten erfolgt zielgerichtet und schnell, dann bremst der Vogel kurz ab und lässt sich das letzte, kurze Stück hinaufgleiten.
Im Allgemeinen setzt der Neuntöter auf die Jagd nach Insekten. Bei schlechter Witterung kann diese aber wenig ertragreich sein. Um beispielsweise mehrere Regentage oder feuchtkalte Morgenstunden zu überbrücken, neigt er darum zum Anlegen von Vorräten, indem er größere Beutetiere – meistens kleine Wirbeltiere, aber auch größere Insekten – auf Dornen oder Stacheln sowie auf Stacheldraht von Weidezäunen spießt. Seltener kommt das Aufhängen der Beute in Astgabeln oder Verzweigungen vor.
Der Neuntöter gilt im Vernetzungsprojekt als Zielart da in unserer Region nur noch wenige geeignete Standorte vorhanden sind werden diese aktiv gefördert. Durch das Pflanzen von Dornenreichen Gebüschgruppen und der Extensivierung der Wiesen rund um Hecken und an Waldrändern werden für den Neuntöter neue Jagt und Brutgebiete geschaffen.
Zu den Arten die mit dem Vernetzungsprojekt gefördert werden sollen gehören auch Vögel und Insekten. Diese haben ein Räuber- Beute Verhältnis und es macht sinn diese gemeinsam zu fördern.
So werden Lebensräume für Insekten in Extensiven Wiesen als auch in Ast- und Steinhaufen geschaffen. Für die Vögel werden neue Nistmöglichkeiten, beispielsweise in Obstgärten, und nahe gelegene Jagdgebiete, also die oben genannten ökologischen Elemente geschaffen. So ist eine gute Grundlage für eine grosse Artenvielfalt und ein stabiles Ökosystem gegeben. Landwirte haben dadurch zwar geringere Erträge auf den Flächen, unterstützen aber das Natürliche Zusammenspiel der Arten. Für die Landwirtschaft ist eine gesunde und artenreiche Natur wichtig damit Nachhaltig Lebensmittel Produziert werden können. Die Schweizer Bauern sind bekannt für die Qualität ihrer Lebensmittel und den guten Tierschutz. Mit dem Vernetzungsprojekt bekennt sich die Landwirtschaft auch zur Natur und ihren Bewohnern von klein bis gross.
Der Gartenbaumläufer ähnelt seinem Verwandten, dem Waldbaumläufer, im Aussehen so sehr, dass beide kaum voneinander zu unterscheiden sind. Bei Freilandbeobachtungen werden in der Regel die Lautäußerungen herangezogen, um die beiden Arten auseinanderzuhalten.
Der Ruf des Gartenbaumläufers klingt in etwa wie „tihtih“. Der Gesang ist kürzer und insgesamt kräftiger und lauter als der des Waldbaumläufers. Typisch für den Gartenbaumläufer ist Klettern an Baumstämmen, bei dem er sich mit dem langen Schwanz abstützt und sich in kleinen Sprüngen aufwärts bewegt. Er ist dabei besonders häufig an Laubbäumen wie Eichen und Eschen oder aber an Obstbäumen, die eine besonders tief zerfurchte Rinde aufweisen, anzutreffen.
Extensive wiesen, die erst ab Mitte Juni geschnitten werden, dienen dem Gartenbaumläufer als Jagdgebiet für Insekten. Besonders wertvoll sind Obstgärten mit vielen Nistmöglichkeiten und Bäumen von unterschiedlichem Alter. Auf denen baut er sein Nest und findet zugleich viele Insekten in den Alten Bäumen.
Die Färbung und Zeichnung der Zauneidechse ist je nach Individuum, Geschlecht und Altersstadium sehr unterschiedlich. In der Regel sind sie braun bis grau und weisen auf der Seite helle Tupfer auf. Die Männchen zeigen zur Paarungszeit (bis Juni/Juli) grün gefärbte Kopf-, Rumpf- und Bauchseiten. Die Unterseite ist bei den Weibchen gelblich und fleckenlos, bei den Männchen grün mit schwarzen Flecken. Die Jungtiere besitzen eine bräunliche Färbung, oft mit auffälligen Augenflecken auf Rücken und Seiten.
Bei schönem Wetter wird am Morgen zunächst ein Sonnenbad genommen, um den wechselwarmen Organismus auf „Betriebstemperatur“ zu bringen. Anschließend gehen die Tiere auf Nahrungssuche. Zur Beute zählen vor allem Insekten, beispielsweise Heuschrecken oder Käfer und deren Larven, Wanzen, Ameisen sowie Spinnen und Regenwürmer. Sie trinken von Tau- und Regentropfen. Bei großer Hitze, schlechtem Wetter sowie nachts verkriechen sich Zauneidechsen in ihren Unterschlüpfen.
Zauneidechsen, besiedeln trockene Waldränder, Bahndämme, extensive Wiesen, Steinbrüche, Kiesgruben, Wildgärten und ähnliche Lebensräume mit einem Wechsel aus offenen, Abschnitten und dichter bewachsenen Bereichen. Wichtig sind auch Elemente wie Totholz und Altgras sowie Ast- und Steinhaufen die den Eidechsen als Lebensraum und Jagdgebiet dienen.
Das Große Ochsenauge ist ein Schmetterling aus der Familie der Edelfalter. Sie leben an offenen, trockenen bis leicht feuchten Orten, wie etwa an Waldrändern, auf Trockenrasen und am Rand von Mooren. Sie kommen weit verbreitet vor und sind eine der häufigsten Arten der Augenfalter und sogar in Gärten häufig anzutreffen.
Die Falter fliegen in einer Generation von Anfang Juni bis Anfang September. Die Raupen findet man ab September und nach der Überwinterung bis in den Mai. Für das grosse Ochsenauge sind deshalb Wiesen, die erst späht und nicht oft genutztwerden, sehr wichtig. Die Weibchen legen ihre Eier einzeln nahe am Boden an zum Teil auch verdorrte Futterpflanzen ab.
Die daraus schlüpfenden Raupen überwintern dann. Erst im Frühling verpuppen sie sich knapp über dem Boden in einer gelblich-grünen Stürzpuppe, an einem trockenen Stängel. Die Raupen ernähren sich von vielen verschiedenen Gräsern, wie beispielsweise von Aufrechter Trespe, Wiesen-Rispengras, Wolligem Honiggras, Flaumigem Wiesenhafer, Wiesen-Fuchsschwanz, oder dem Ruchgras die oft in Extensiven Wiesen in unserer Region vorkommen.
Der Grünspecht bevorzugt halboffene Landschaften mit ausgedehnten Althölzern, vor allem Waldränder, Feldgehölze, Hochstammobstgärten, Parks, Haine und große Gärten mit Baumbestand. Innerhalb ausgedehnter Waldgebiete kommt er nur in stark aufgelichteten Bereichen, an Waldwiesen und größeren Lichtungen vor.
Er ist tagaktiv, bei Dunkelheit bewegt er sich nur noch kletternd. Er hat eine regelmäßige Aktivitätsphase und kann in dieser über Wochen täglich die gleichen Routen abfliegen und an denselben Plätzen seine Nahrung suchen. Die Aktivitätsphase selbst dauert abhängig vom Tageslicht zwischen acht Stunden im Dezember und 15 Stunden im Juli.
Der Grünspecht sucht seine Nahrung fast ausschließlich auf dem Boden, er hackt viel weniger an Bäumen als die anderen Spechte. Von allen mitteleuropäischen Spechten ist der Grünspecht am meisten auf bodenbewohnende Ameisen spezialisiert. Diese fängt er in ihren Gängen mit seiner 10 Zentimeter langen Zunge, die in ein verhorntes und mit Widerhaken bestücktes Ende ausläuft.